oder in Anlehnung an Jo: Gar nicht so alleene auf der Peene
Im August wollten Helge, Micha und ich die Peene fahren.
Da Micha – schon fast traditionell – vorher krank geworden ist (vielleicht was psychosomatisches?), machen sich Helge und ich auf den Weg nach Deutsch-Nordost.
Zuerst ging´s nach Malchin. Da war praktischerweise gerade an dem Tag Hafenfest.
Da haben Helge und ich zum ersten mal in unserem Leben den „Holzmichel“ gehört, der uns dann von diversen Motorbooten aus die ganze Reise begleitete.
Deswegen und weil es die letzte Gelegenheit war gezapftes Bier zu trinken, haben wir das zufällig gerade stattfindende hafenfest genutzt 🙂 Hatte aber keine Auswirkungen auf den nächsten Tag. Im Gegenteil, ich hab trotz Hafenfests bestens geschlafen 🙂
Nach ein paar Kilometern Kanal ging´s dann gleich in die Vollen. Der Kummerower See.
Sieht auf dem Bild recht harmlos aus (vorne Links ist Helge zu erahnen), aber schon das Fotografieren war nicht ohne.
Jedenfalls hatten die Freizeitkapitäne mit denen wir später noch plauderten reichlich Respekt.
Nach dem 10 Kilometer Höllenritt über den See, waren wir doch beide ein bißchen alle.
Jetzt ging´s erstmal ein bißchen entspannter voran.
Erstmal ´ne Kippe, dann sehen wir weiter.
Operation Desert-Storm?Ne, zu viel Wasser. |
Wir hatten klasse Wetter. Ein schönes dauerhaftes Hochdruckgebiet. Da die Peene aber fast schnurstracks Richtung Osten fließt hatten wir damit auch fast immer Gegenwind.
Erste Etappe geschafft. Wasserwanderrastplatz Trittelwitz. Sehr spartanisch, aber schön gelegen.
Hier zeichnete sich schon der Übliche Ablauf ab:
Zelte aufbauen, Kaffee kochen und bei Helge: Kippe an.
Von Kaffee allein kann man aber nicht leben. Also wurde der Faltgrill angeworfen.
Stilleben! |
Auch in der Wildnis kann man Stil bewahren 🙂
Ja, wo geht´s denn jetzt lang?
Dann ging´s durch die alte Hansestadt Demmin.
Hier gibt´s einen Paddel-In Lidl (Im Hintergrund). Da ich dringend Sonnencreme brauchte, landeten wir an.
Dummerweise hatten die keine mehr mit einem LSF höher 8.
Also ging´s weiter in die „Innenstadt“, echt nett mit Wallanlagen usw.
Ich erinnerte mich aber bald an mein Studium und die Strukturen sozialistischer Stäte. Da in der Innenstadt Wohnnutzung dominierte und es kein Geschäftzentrum wie in westlichen Städten gibt, musste ich erstmal lange rumrennen bis ich eine Drogerie gefunden habe.
Dann ging´s aber weiter. Wir hatten sogar mal ein paar Meter Rückenwind und Helge brachte seinen Regenschirm nicht völlig umsonst mit.
Dann erreichten wir Alt-Plestin.
Smutje Helge machte Pfannenbrot und Eintopf, was zum Sättigungsgefühl mit 7 Buchstaben führte.
S C H M E R Z
Aber zuerst gab´s natürlich einen Kaffee. Dank der mobilen Kaffeemaschine vorne links wurden wir erstmal für Eingeborene gehalten. Praktisches und Wessies passt ja auch nicht zusammen 🙂
So, es war dann auch so etwa 17.00 Uhr und wir waren vom Wasser. Klar, dass es immer zu dieser Zeit plötzlich windstill wurde.
Am nächsten Tag: Natürlich wieder Gegenwind.
Irgendwo unterwegs ein Päuschen in der Wildnis. Anlegeplätze sind an der Peene rar gesäht.
Der Gegenwind forderte seinen Tribut. Nach der Anlandung in Stolpe war Helge genauso K.O. wie ich.
Hier fährt übrigens gerade der zweite Schubverband vorbei, der uns die ganze Woche begegnete.
Erstmal ´n Kaffee.
Hier fehlt offensichtlich der Kaffee.
Ohne Paddelbrücke kein Pinkeln 🙂
Und dann hatten wir Anklam erreicht.
Eigentlich wollten wir noch weiter bis Wolgast. Aber der permanente Gegenwind hat uns dann doch ein bißchen geschlaucht. Wir hätten auf der nächsten Etappe dann erstmal 18 Kilometer ohne Anlandemöglich über den Peenestrom fahren müssen. Das haben wir uns dann einvernehmlich geschenkt
Anklam hat einen schönen, neuen Wasserwanderplatz. Hier eine schöne Abendimpression
Hier machte sich gerade eine Nachtsbiberguckenpaddeltour fertig.
Zwischenzeitlich wurde es dann dunkel.
Und Smutje Helge war wieder in seinem Element.
Dann am letzten Abend hatten wir doch tatsächlich unsere erste Mückenattacke!!!! |
Moin Helge.
Morgens halbzehn in Deutschland:
Ohne meinen Allt… äh Kaffee sage ich gar nichts!
Ich machte mich dann mit dem ostdeutschen öffentlichen Verkehrsmittel bekannt und holte das Auto aus Malchin ab.
Helge nutzte die Zeit, um die Peene noch ein wenig weiter zu paddeln und fotographierte stolz den Kilometer 104.
Und in der Ferne die Brücke die Usedom mit dem Festland verbindet.
Dann war ich wieder da. Boote beladen und ab geht´s.
Dachten wir uns zumindest. Weil wir nicht mehr über die A 20 fahren wollten (öfter mal was Neues) wollten wir über Bundestraße zum Berliner Ring und zur A2 fahren. War etwa der gleiche Weg.
In irgendeinem Ort war dann aber die Innenstadt gesperrt und eine Umleitung ausgeschildert, der wir folgten.
Irgendwo mitten in der Bottnik hörte die Beschilderung dann aber auf und wir irrten mitten durch Ostdeutschland (und das mir als Geograph, wie peinlich).
Jedenfalls hatten wir irgendwann wieder die Autobahn erreicht. Allerdings 100 Kilometer östlich von Berlin, fast in Stettin.
Aber ich bin ja lernfähig. Seitdem hab ich einen Atlas im Auto 🙂