Die WW-Strecke in Hohenlimburg („HoLiBu“) wurde 2015 umgebaut und ist seit Ende Juni 2015 wieder in Betrieb. Sandra und ich waren kurz danach dort und davon angetan, aber auch etwas enttäuscht. „Enttäuscht“, weil die vielen schönen Stellen zum Üben für Anfänger und die großen Kehrwässer und auch der schöne Felsen unterhalb der Brücke verschwunden waren. Angetan waren wir, weil die Strecke interessanter geworden ist und auch die guten Fahrer noch Herausforderungen finden.
Freie Fahrt
Anfang Juni 2017 waren wir zwei Jahre später gleich drei Tage auf der Strecke. Eigentlich wollten wir einen Tag nach Holibu und zwei Tage auf die Lippe. Weil uns aber die Strecke so gut gefallen hat, wir am Samstag praktisch allein auf dem Wasser waren und im Leistungszentrum noch ein Zimmer frei war, sind wir geblieben.
Am Samstag war der Wasserstand relativ niedrig. Alle Stellen waren ohne Schwierigkeiten zu fahren. Das änderte sich am Sonntag, nachdem es die ganze Nacht geregnet hatte. Das war erstmal ungewohnt, was man auch auf dem Video sieht, das am Sonntag entstanden ist. Wir fahren da eher zaghaft. Egal, es hat einen Riesenspaß gemacht, ganz besonders am Pfingstmontag, als die Strecke zwar ziemlich voll war, aber den ganzen Tag die Sonne schien und die Schwierigkeiten der Strecke sich relativierten und die Möglichkeiten stiegen.
Die Strecke im Detail
Am Start gibt es eine schöne Welle zum Surfen. Sie ist völlig harmlos und besonders Anfänger können hier gut üben, zumal es an dieser Stelle genügend Platz in den Kehrwässern gibt.
Daran an schließt sich eine ebenfalls für Anfänger gut geeignete Stelle mit größeren Kehrwässern. Wenn man ein bißchen übt, kann man an der linken Seite zurück in den ersten Pool ackern.
Hier hören die Fotos auf und ihr müsst euch den Film anschauen.
Turbulent
Danach kommt ein Kanal mit geringer Fließgeschwindigkeit und kleineren Kehrwässern links und rechts. Zum Üben in der Gruppe wegen Platzmangels nicht zu empfehlen. Außerdem geht es vor der Brücke in einen größeren Abfall, an dem es schon ordentlich tost. Die Walze hält beim Durchfahren aber nicht fest. Ins rechte Kehrwasser zu fahren ist einfach, aber für Anfänger nicht unbedingt eine Option. Beim Traversieren geht es auf der linken Seite etwas eng zu und einen mittelstarken Sog in die Walze. Unter der Brücke gibt es rechts die Möglichkeit, in kleine Kehrwässer zu fahren,
bevor es …
direkt nach der Brücke in den nächsten Abfall geht. Unter der Brücke war’s ja immer schon turbulent und man wurde vom Kehrwasser sofort wieder in die Walze gezogen. Der Sog ist immer noch da, aber nicht mehr so stark. Insgesamt scheint die Walze etwas von ihrer Heftigkeit verloren zu haben.
Hier gibt es große Kehrwässer links und rechts und etwas unterhalb der Walze können Anfänger gut üben. Der Sog zur Walze ist weiter unten nicht mehr so stark, so dass man quasi zwei getrennte Bereiche hat.
Verlässt man diese Zone …
fährt man in eine Rechtskurve mit einem Kehrwasser, das deutlich niedriger liegt als das gegenüber liegende. Die Strömungslinie zwingt einen, hier exakt zu fahren, damit man das rechte Kehrwasser kriegt. Dann kann man traversieren zu der höher gelegenen Seite. Das klappt, wenn man sich etwas anstrengt. Platz gibt es hier kaum. Im Film gelingt mir das leider nicht, ich fahre zu weit links und will aber noch das kleine Kehrwasser erreichen, kante zu weit rechts und kriege voll die Strömung aufs Schiff … In einer Sequenz dahinter sieht man gut, wie Sandra schön an das Kehrwasser heranfährt, es aber leider liegen lässt.
In Deckung
Auf dem nächsten Stück gibt es wenig Platz, also keine schönen, großen Kehrwässer, aber ein kleines links oder rechts findet sich schon. Hinter den grünen Pollern auf beiden Seiten kann man in Deckung gehen und traversieren. Für kleinere Gruppen sollte Platz genug sein.
Anschließend gibt es wieder einen kleinen Abfall mit einer Spielwalze 20 m dahinter. Man kommt auch als Anfänger gut durch, bei höherem Wasserstand hält die Walze ein wenig fest, aber keineswegs dramatisch.
Auf der rechten Seite kommt nach vielleicht 50 m ein größeres Kehrwasser hinter einer Betonschüttung. Gute Übungsgelegenheit zum Traversieren. Einfach.
Nur 20 m weiter kommt schon der nächste Abfall. Rechts befindet sich eindeutig das angenehmere Kehrwasser, da es auf der linken Seite eng zugeht und man sich direkt an einer Betonwand befindet. Man sollte nicht zu lässig die Kehrwässer links und rechts aufsuchen, weil es…
Fast geschafft …
10 m weiter unten schon wieder einen Abfall gibt. Der bietet kleine Kehrwässer, in denen man keine Ruhe findet. Danach hören die Schwierigkeiten auf.
Etwas weiter unten befindet sich auf der rechten Seite ein Blech, hinter dem man einige Boote unterbringt. Kurz danach ist man am Ziel der WW-Strecke. An dieser Stelle (kurz vor Ziel) und einer weiteren dahinter kann man auch als Anfänger sehr schön üben.
Danach nur noch der ‚See‘ mit dem Ausstieg bzw. Einstieg für Neulinge am Auslauf.
Fazit
Alles in allem ist die Strecke also deutlich schwieriger geworden mit viel mehr Abfällen und Walzen, so dass es für jede/n im Verein genug Herausforderungen gibt, man sich richtig austoben kann. Und es gibt immer noch etliche Übungsstellen für unerfahrene Paddler. Allerdings muss man schauen, dass die Gruppe nicht zu groß wird – 4 wäre okay. Bei mehr Mitfahrern sollte man die Gruppe teilen.